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Künf­ti­ge ge­samt­wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung

Für das Jahr 2025 pro­gnos­ti­ziert der IMF ein glo­ba­les Wirt­schafts­wachs­tum von 3,3 % (Stand Ja­nu­ar 2025). Die Er­war­tung liegt damit unter dem his­to­ri­schen Durch­schnitt der Jahre 2000 bis 2019 von 3,7 %. Ge­gen­über dem Welt­wirt­schafts­aus­blick (WEO) von Ok­to­ber 2024 bleibt die ak­tu­el­le Vor­her­sa­ge mit einer Stei­ge­rung um nur 0,1 Pro­zent­punk­te, die in ers­ter Linie auf die An­he­bung des rea­len Brut­to­in­lands­pro­dukts in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten um 0,5 Pro­zent­punk­te zu­rück­zu­füh­ren ist und die Ab­wärts­kor­rek­tu­ren in an­de­ren füh­ren­den eu­ro­päi­schen Volks­wirt­schaf­ten wie Deutsch­land (-0,5 Pro­zent­punk­te) und Frank­reich (-0,3 Pro­zent­punk­te) aus­gleicht, weit­ge­hend un­ver­än­dert. Dar­über hin­aus er­war­tet der IMF, dass die glo­ba­le Ge­samt­in­fla­ti­on in 2025 auf 4,2 % zu­rück­geht, wobei die Kon­ver­genz zum Ziel in den fort­ge­schrit­te­nen Volks­wirt­schaf­ten frü­her er­folgt, als in den Schwellen-​ und Ent­wick­lungs­län­dern. In den Län­dern, in denen sich die In­fla­ti­on als hart­nä­cki­ger er­weist, gehen die Zen­tral­ban­ken mit geld­po­li­ti­schen Lo­cke­run­gen vor­sich­ti­ger vor, wobei sie Konjunktur-​ und Ar­beits­markt­in­di­ka­to­ren sowie die Ent­wick­lung der Wech­sel­kur­se genau im Auge be­hal­ten. Wäh­rend die ame­ri­ka­ni­sche Zen­tral­bank Fe­deral Re­ser­ve das Tempo der geld­po­li­ti­schen Lo­cke­rung in 2025 vor­aus­sicht­lich ver­lang­sa­men wird, gel­ten wei­te­re Zins­sen­kun­gen der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank und der Bank of Eng­land als wahr­schein­lich. Die Bank of Japan könn­te die Zin­sen er­hö­hen und damit eine di­ver­gie­ren­de Geld­po­li­tik be­trei­ben.

Die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on geht davon aus, dass sich die Wirt­schafts­tä­tig­keit in der Eu­ro­päi­schen Union (EU) im Jahr 2025 auf 1,5 % und im Euro-​Währungsgebiet auf 1,3 % be­schleu­nigt. Die In­fla­ti­on in der EU dürf­te von 2,6 % im ver­gan­ge­nen Jahr auf 2,4 % in 2025 zu­rück­ge­hen und sich im Euro-​Währungsgebiet von 2,4 % in 2024 auf in die­sem Jahr 2,1 % ab­schwä­chen. Die Eu­ro­päi­sche Zen­tral­bank steht laut Zentralbank-​Präsidentin Chris­ti­ne Lag­ar­de damit kurz davor, das an­ge­streb­te Ziel einer In­fla­ti­on von 2,0 % für den Eu­ro­raum zu er­rei­chen.

Markt Wirt­schafts­wachs­tum in 2025 Schlüs­sel­fak­to­ren 
Kern­märk­te
Deutsch­land +0,3 % 
  • Der Haupt­trei­ber für Wirt­schafts­wachs­tum in 2025 wird eine er­höh­te In­lands­nach­fra­ge
    durch die rück­läu­fi­ge In­fla­ti­on von 2,4 % auf 2,1 % und stei­gen­de Re­al­löh­ne sein
    (Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on).
  • Die Net­to­löh­ne dürf­ten im Jahr 2025 real um 0,4 % stei­gen. Vor die­sem Hin­ter­grund
    er­war­tet der Sach­ver­stän­di­gen­rat für den pri­va­ten Kon­sum ein preis­be­rei­nig­tes Wachs­tum
    von 0,5 %.
  • Sin­ken­de Fi­nan­zie­rungs­kos­ten auf­grund der Lo­cke­rung der Geld­po­li­tik soll­ten In­ves­ti­tio­nen
    be­güns­ti­gen.
  • Die nied­ri­ge Ka­pa­zi­täts­aus­las­tung im Ver­ar­bei­ten­den Ge­wer­be dämpft die
    Un­ter­neh­mens­in­ves­ti­tio­nen, die im Jahr 2025 nur ge­ring­fü­gig wach­sen.
  • Die En­er­gie­kos­ten wer­den wei­ter­hin deut­lich über dem Vor­pan­de­mie­ni­veau lie­gen und
    be­las­ten die in­ter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit en­er­gie­in­ten­si­ver In­dus­trie­zwei­ge.
  • Der Au­ßen­han­del wird trotz ver­bes­ser­ter Nach­fra­ge einen leicht ne­ga­ti­ven Bei­trag zum
    Wirt­schafts­wachs­tum in 2025 leis­ten.
  • Das Ver­ar­bei­ten­de Ge­wer­be ver­liert an Wett­be­werbs­fä­hig­keit durch Preis­an­stie­ge auf­grund
    der star­ken Er­hö­hung der Pro­duk­ti­ons­kos­ten re­la­tiv zum Aus­land bei gleich­zei­tig schwa­cher
    Pro­duk­ti­vi­täts­ent­wick­lung.
  • Die Ar­beits­lo­sig­keit sta­gniert laut der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on bei 3,3 %.
        
Nie­der­lan­de +1,6 % 
  • Ein ste­ti­ges Wachs­tum der nie­der­län­di­schen Wirt­schaft wird für 2025 er­war­tet.
  • Die In­fla­ti­on sinkt wei­ter und geht vor­aus­sicht­lich auf 2,4 % in 2025 zu­rück (Eu­ro­päi­sche
    Kom­mis­si­on).
  • So­li­des Lohn­wachs­tum (4,7 % gemäß Eu­ro­päi­scher Kom­mis­si­on) sowie Steu­er­sen­kun­gen
    stüt­zen zu­sätz­lich das Re­al­ein­kom­men und soll­ten den pri­va­ten Kon­sum an­kur­beln.
  • Die Aus­sich­ten auf Un­ter­neh­mens­in­ves­ti­tio­nen und Han­del ver­bes­sern sich durch
    Lo­cke­run­gen in den Fi­nan­zie­rungs­be­din­gun­gen.
  • Die Wirt­schafts­tä­tig­keit wird auch durch zu­sätz­li­che In­ves­ti­tio­nen der Re­gie­rung in
    Be­rei­chen wie der Ver­tei­di­gung an­ge­kur­belt. Für die staat­li­chen In­ves­ti­tio­nen er­war­tet
    Ra­bo­Re­se­arch ein Wachs­tum von 5,3 % in 2025.
  • Die Ar­beits­lo­sig­keit steigt laut der OECD leicht an auf 3,8 %. Der Ar­beits­markt bleibt
    wei­ter­hin an­ge­spannt für die Un­ter­neh­men.
  • Die an­hal­ten­den Span­nun­gen im glo­ba­len Han­del, wie bei­spiels­wei­se die dro­hen­den
    Han­dels­zöl­le zwi­schen der EU und den USA, stel­len eine Be­las­tung für den nie­der­län­di­schen
    Ex­port­sek­tor dar. Dies dürf­te sich ne­ga­tiv auf das Ex­port­wachs­tum aus­wir­ken.
  • Hinzu kom­men geo­po­li­ti­sche Un­si­cher­hei­ten und po­ten­zi­el­le Wirt­schafts­ein­brü­che in
    Schlüs­sel­märk­ten, etwa dem Nach­bar­land und in der Ver­gan­gen­heit wich­tigs­ten
    Han­dels­part­ner Deutsch­land, die das in­ter­na­tio­na­le Ge­schäft de­sta­bi­li­sie­ren könn­ten.
        
Schweiz +1,5 % 
  • Ein ver­gli­chen zum his­to­ri­schen Mit­tel (i.H.v. 1,8 % gemäß SECO Staats­se­kre­ta­ri­at für
    Wirt­schaft) schwä­che­res Wachs­tum wird für 2025 er­war­tet.
  • Es be­steht große Un­si­cher­heit hin­sicht­lich der zu­künf­ti­gen in­ter­na­tio­na­len Wirtschafts-​und
    Han­dels­po­li­tik sowie der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung wich­ti­ger Ex­port­part­ner. Der
    Wirt­schafs­aus­blick für die USA hat sich wei­ter ver­bes­sert, die deut­sche und eu­ro­päi­sche
    Wirt­schaft ent­wi­ckeln sich schwä­cher als bis­her er­war­tet.
  • Die In­fla­ti­on geht vor­aus­sicht­lich stär­ker zu­rück als bis­lang pro­gnos­ti­ziert (0,3 % in 2025
    laut SECO Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft).
  • Die Ver­brau­cher­preis­in­fla­ti­on dürf­te laut OECD im ers­ten Quar­tal 2025 den mitt­le­ren Wert
    von 1,0 % des Ziel­be­reichs der Zen­tral­bank er­rei­chen und in den Jah­ren 2025 sowie 2026
    auf die­sem Ni­veau blei­ben.
  • Der Wech­sel­kurs be­las­tet nach wie vor die Wirt­schaft.
  • Wei­te­re Be­schäf­ti­gungs­an­stie­ge sind für 2025 zu er­war­ten.
  • Die Bin­nen­nach­fra­ge stützt das Wachs­tum durch stei­gen­de Kon­sum­aus­ga­ben der pri­va­ten
    Haus­hal­te (+1,5 % in 2025 gemäß OECD).
  • Die ge­sun­ke­nen Hy­po­the­ken­zin­sen soll­ten die Bau­tä­tig­keit be­le­ben.
  • Die Ar­beits­lo­sen­quo­te steigt auf 2,7 % (SECO Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft).
         
Wachs­tums­märk­te
Groß­bri­tan­ni­en +1,6 % 
  • Der har­mo­ni­sier­te Ver­brau­cher­preis­in­dex (HVPI) steigt laut OECD vor­aus­sicht­lich mit 2,7 %
    ge­gen­über dem Vor­jahr.
  • Wei­te­re Zins­sen­kun­gen durch die Bank of Eng­land wer­den er­war­tet. An­ge­sichts der hohen
    In­fla­ti­on und zu­neh­men­den Un­si­cher­heit wird die BoE vor­aus­sicht­lich an einem vor­sich­ti­gen
    Tempo der Zins­sen­kun­gen fest­hal­ten und den Leit­zins schritt­wei­se bis Ende 2025 auf 4,0 %
    sen­ken (KPMG).
  • Die lau­fen­den Staats­aus­ga­ben sowie die öf­fent­li­chen In­ves­ti­tio­nen wer­den stei­gen, wobei
    der An­stieg zur Hälf­te durch hö­he­re Steu­ern fi­nan­ziert wer­den soll und so die
    Steu­er­ein­nah­men auf einen his­to­ri­schen Höchst­stand zu­steu­ern.
  • Der staat­li­che Kon­sum und die In­ves­ti­tio­nen sol­len das Wachs­tum in 2025 an­kur­beln,
    wäh­rend die Steu­er­erhö­hun­gen das pri­va­te Kon­sum­ver­hal­ten eher be­las­ten.
  • Der Au­ßen­han­del dürf­te auch in 2025 das Wachs­tum ne­ga­tiv be­ein­flus­sen. Die Aus­sich­ten
    für den größ­ten Han­dels­part­ner des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs, die EU, sind ge­dämpft.
  • Die Ar­beits­lo­sen­quo­te ist rück­läu­fig (OECD: 4,0 % in 2025), da die öf­fent­li­chen Aus­ga­ben die
    Ar­beits­kräf­te­nach­fra­ge un­ter­stüt­zen und Un­ter­neh­men an­ge­sichts des Fach­kräf­te­man­gels
    an ihren Mit­ar­bei­tern fest­hal­ten.
      
USA +2,7 % 
  • Das reale BIP-​Wachstum dürf­te leicht zu­rück­ge­hen. Grün­de dafür sind die Nor­ma­li­sie­rung
    der Ein­wan­de­rung, die ab­küh­len­de Ar­beits­kräf­te­nach­fra­ge und der nach­las­sen­de pri­va­te
    Kon­sum auf­grund auf­ge­brauch­ter, wäh­rend der Pan­de­mie an­ge­sam­mel­ter Er­spar­nis­se.
  • Steu­er­sen­kun­gen und die De­re­gu­lie­rung wich­ti­ger Wirt­schafts­sek­to­ren dürf­ten die US-
    Wirt­schaft an­kur­beln.
  • Die pri­va­ten In­ves­ti­tio­nen und Un­ter­neh­mens­in­ves­ti­tio­nen stei­gen vor­aus­sicht­lich mo­de­rat.
  • Zu den Ri­si­ken, die die Wachs­tums­pro­gno­se be­ein­träch­ti­gen, zählt die er­war­te­te Zu­nah­me
    der Han­dels­kon­flik­te.
  • Die Pro­duk­ti­vi­tät wächst stark und wird durch Fort­schrit­te in der künst­li­chen In­tel­li­genz
    vor­an­ge­trie­ben.
  • Eng­päs­se bei hoch­qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten sol­len durch Re­for­men des Vi­sasys­tems für
    Fach­kräf­te be­ho­ben wer­den und die re­la­tiv nied­ri­ge be­schäf­ti­gungs­ba­sier­te Ein­wan­de­rung
    er­hö­hen.
  • Die Ar­beits­lo­sen­quo­te bleibt auf nied­ri­gem Ni­veau und steigt von 4,0 % in 2024 auf 4,1 %
    leicht an (OECD).
  • Das Haus­halts­de­fi­zit wird mit über 7,5 % des BIP gemäß OECD wei­ter­hin sehr groß blei­ben. Dies ist auf das struk­tu­rel­le Miss­ver­hält­nis zwi­schen hö­he­ren Aus­ga­ben, auch für
    ob­li­ga­to­ri­sche So­zi­al­pro­gram­me auf­grund der Al­te­rung der Be­völ­ke­rung, und einer sich im
    letz­ten Jahr­zehnt ver­eng­ten Steu­er­ba­sis zu­rück­zu­füh­ren.
         
Frank­reich +0,8 % 
  • Die an­ge­kün­dig­ten staat­li­chen Haus­halts­kon­so­li­die­rungs­maß­nah­men (u.a.
    Steu­er­erhö­hun­gen) wer­den gemäß OECD 1,0 % des BIP „kos­ten“ und somit das
    Wirt­schafts­wachs­tum ver­lang­sa­men.
  • Die Ge­samt­in­fla­ti­on sinkt gemäß den Pro­jek­tio­nen der OECD und der Ban­que de France
    vor­aus­sicht­lich auf 1,6 %. Fast 0,3 Pro­zent­punk­te sind dabei auf staat­lich re­du­zier­te
    Strom­prei­se zu­rück­zu­füh­ren (OECD).
  • Durch stei­gen­de Re­al­löh­ne auf­grund einer mo­de­ra­ten In­fla­ti­on könn­te sich der pri­va­te
    Kon­sum er­ho­len und so zum Wachs­tum bei­tra­gen.
  • Der Wachs­tums­bei­trag der pri­va­ten In­ves­ti­tio­nen dürf­te je­doch wei­ter­hin ne­ga­tiv blei­ben,
    aber deut­lich we­ni­ger stark als in 2024.
  • Der Au­ßen­han­del dürf­te immer noch einen po­si­ti­ven Bei­trag zum Wachs­tum leis­ten,
    al­ler­dings in ge­rin­ge­rem Maße als in 2024, da sich die Im­por­te nach einer Phase des
    deut­li­chen Rück­gangs nor­ma­li­sie­ren.
  • Die Er­werbs­be­tei­li­gung ge­ring qua­li­fi­zier­ter und äl­te­rer Ar­beit­neh­mer steigt vor­aus­sicht­lich
    auf­grund der Re­form der So­zi­al­hil­fe und Er­hö­hung des Ren­ten­al­ters.
  • Die Ar­beits­lo­sen­quo­te wird, auf­grund des lang­sa­me­ren Pro­duk­ti­ons­wachs­tums,
    vor­aus­sicht­lich von 7,4 % in 2024 auf 7,7 % (OECD) stei­gen.
       
* Wirt­schafts­wachs­tum gemäß IMF, World Eco­no­mic Out­look Up­date, Ja­nu­ary 2025 und Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft SECO, Kon­junk­tur­pro­gno­sen, 17.12.2024

Pro­gno­sen deu­ten auf eine po­si­ti­ve Ent­wick­lung der Bau­tä­tig­keit in den 19 EU­RO­CONSTRUCT-​Ländern ab 2025 hin. Es wird gemäß den Er­geb­nis­sen der 98. EUROCONSTRUCT-​Konferenz eine leich­te Er­ho­lung mit einem Wachs­tum von 0,6 % er­war­tet, die in den dar­auf­fol­gen­den zwei Jah­ren an Dy­na­mik ge­win­nen dürf­te (Pro­gno­se für die Bau­leis­tung in 2026: 1,8 %, 2027: 1,7 %). Ver­gli­chen mit den Ein­schät­zun­gen des 97. EU­RO­CONSTRUCT Be­richts fällt das Wachs­tum im Jahr 2025 je­doch schwä­cher aus, als noch in der Som­mer­kon­fe­renz im Juni 2024 vor­her­ge­sagt und wurde um 0,7 Pro­zent­punk­te nach unten hin kor­ri­giert. Der Woh­nungs­neu­bau­sek­tor wird im Jahr 2025 vor­aus­sicht­lich mit einem Wachs­tum von 0,2 % sta­gnie­ren, in den Fol­ge­jah­ren aber an Fahrt ge­win­nen und mit 3,5 % bzw. 3,3 % im Zeit­raum 2026-2027 an­stei­gen. Der Markt für Woh­nungs­re­no­vie­rung geht im nächs­ten Jahr um 1,3 % zu­rück. Ab 2026 wird eine Er­ho­lung pro­gnos­ti­ziert, die auf de­mo­gra­fi­sche Fak­to­ren, wirt­schaft­li­che Be­din­gun­gen, eine ver­bes­ser­te Fi­nanz­la­ge der Haus­hal­te und güns­ti­ge­re Sub­ven­ti­ons­sys­te­me für Woh­nungs­re­no­vie­run­gen zu­rück­zu­füh­ren ist. Der Nicht-​Wohnungsbausektor wird vor allem durch di­ver­se Sub­ven­tio­nen, Steu­er­gut­schrif­ten und An­rei­ze zwi­schen 2025 und 2027 mit einer durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Rate von 1,6 % wach­sen.

Markt Ent­wick­lung Bau­bran­che 2025 Schlüs­sel­fak­to­ren 
Kern­märk­te
Deutsch­land -1,0 % 
  • Das Bau­vo­lu­men wird gemäß EU­RO­CONSTRUCT im Zeit­raum von 2024 bis 2026 um wei­te­re
    4,0 % schrump­fen (vgl. 2021-23:-5,4 %) und sich erst ab 2027 wie­der sta­bi­li­sie­ren.
  • Die Nach­fra­ge nach Bau­leis­tun­gen in den Hoch­bau­spar­ten bleibt hin­ter dem In­ves­ti­ti­ons­be­darf
    zu­rück.
  • Fast drei Jahre nach den En­er­gie­preis­schocks hem­men hohe Bau-​und Fi­nan­zie­rungs­kos­ten noch
    immer den Woh­nungs­neu­bau. Die Bau­in­ves­ti­tio­nen im Woh­nungs­bau sol­len in 2025 um 4,0 %
    zu­rück­ge­hen (In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft).
  • Im Nicht­woh­nungs­bau rech­net das In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft 2025 mit leicht stei­gen­den
    Bau­in­ves­ti­tio­nen von 0,5 %. Dies wäre seit 2020 das erste Jahr einer po­si­ti­ven Ent­wick­lung.
  • Im Wirt­schafts­tief­bau sind die Per­spek­ti­ven bes­ser als im Hoch­bau, an­ge­trie­ben durch
    Groß­pro­jek­te im Be­reich Bahn­in­fra­struk­tur, Strom­tras­sen und er­neu­er­ba­re En­er­gien.
  • Der ge­werb­li­che Bau dürf­te im Jahr 2025 um 0,5 % zu­le­gen (In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft).
  • Durch­schnitt­li­cher An­stieg der Bau­prei­se i.H.v. 1,9 % laut dem Haupt­ver­band der Deut­schen
    Bau­in­dus­trie für die ge­sam­ten Bau­in­ves­ti­tio­nen.
       
Nie­der­lan­de +1,6 % 
  • Ein Auf­schwung in der Bau­bran­che wird, haupt­säch­lich auf­grund der an­zie­hen­den
    Woh­nungs­bau­ak­ti­vi­tä­ten, pro­gnos­ti­ziert.
  • Die Ver­käu­fe von Neu­bau­ten stei­gen durch hö­he­re Löhne und nied­ri­ge­re Zin­sen. Bes­ser ge­füll­te und auf Re­kord­hö­he ge­stie­ge­ne Auf­trags­bü­cher der Woh­nungs­bau­er sowie stark zu­neh­men­de Um­sät­ze bei Pro­jekt­ent­wick­lern sind zu er­war­ten.
  • Gleich­zei­tig ste­hen dem mo­de­ra­ten Wachs­tum der Bran­che je­doch struk­tu­rel­le Eng­päs­se wie der Man­gel an Bau­land, kom­ple­xe und lang­wie­ri­ge Pro­jekt­ent­wick­lun­gen, recht­li­che Ver­zö­ge­run­gen und Netz­eng­päs­se, die den An­schluss neuer Wohn­ge­bie­te an das Strom­netz ver­hin­dern, ent­ge­gen.
  • Bis 2030 hat sich die nie­der­län­di­sche Re­gie­rung ver­pflich­tet, jähr­lich 110.000 neue Woh­nun­gen
    zu bauen, um die Woh­nungs­knapp­heit auf ein Ni­veau von 2,0 % des Ge­samt­woh­nungs­be­stands zu re­du­zie­ren (EU­RO­CONSTRUCT).
  • Wäh­rend der Markt für neue Nicht­wohn­ge­bäu­de wei­ter­hin eine Her­aus­for­de­rung dar­stellt, dürf­ten die Re­no­vie­rungs­maß­nah­men an Nicht­wohn­ge­bäu­den, ins­be­son­de­re vor dem Hin­ter­grund der EU-​Nachhaltigkeitsrichtlinien und auf­grund eines ver­al­te­ten Ge­bäu­de­be­stands bei öf­fent­li­chen Bau­ten im Gesundheits-​und Bil­dungs­we­sen ab 2025 ste­tig wach­sen.
  • In­ves­ti­tio­nen im Ge­wer­be­bau wer­den auf­grund der un­si­che­ren Wirt­schafts­la­ge in 2025 nur leicht zu­neh­men.
      
Schweiz +2,6 % 
  • Die Bau­prei­se schei­nen sich auf hohem Ni­veau ein­zu­pen­deln.
  • Der Lohn­druck im Bau­ge­wer­be bleibt zwar be­stehen, je­doch dürf­te er we­ni­ger stark aus­fal­len als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren.
  • Die ge­sun­ke­nen Fi­nan­zie­rungs­kos­ten durch die Leit­zins­sen­kun­gen der SNB in 2024 dürf­ten die Ent­wick­lung der Bau­in­ves­ti­tio­nen im Hoch­bau po­si­tiv be­ein­flus­sen. Es wird mit einer deut­li­chen Be­le­bung und einem Wachs­tum von 4,6 % in 2025 durch Wüest Part­ner ge­rech­net (Neu­bau: +4,0 %; Umbau: +5,7 %).
  • Der Grund für die sehr op­ti­mis­ti­schen Bau­pro­gno­sen sind stei­gen­de Bau­be­wil­li­gun­gen (Neu­bau­in­ves­ti­tio­nen im Wohn­be­reich: +19,0 %; Um­bau­be­reich: + 24,0 % gemäß Wüest Part­ner)
  • Die güns­ti­ge Ent­wick­lung des Schwei­zer Ar­beits­mark­tes in den kom­men­den Jah­ren un­ter­stützt die wach­sen­de Nach­fra­ge auf dem Woh­nungs­markt.
  • Ein An­stieg der rea­len Nicht­wohn­bau­in­ves­ti­tio­nen um 2,9 % in 2025 wird durch EU­RO­CONSTRUCT pro­gnos­ti­ziert. Das Ni­veau der rea­len In­ves­ti­tio­nen, das bis ein­schließ­lich 2027 er­reicht wer­den soll (2026: 1,3 %, 2027: 1,1 %), liegt deut­lich unter dem Ni­veau der In­ves­ti­tio­nen im Jahr 2021.
  • In ihren Er­war­tun­gen für 2025 kon­zen­trie­ren die Un­ter­neh­men ihre In­ves­ti­tio­nen haupt­säch­lich auf Aus­rüs­tun­gen sowie F&E und in ge­rin­ge­rem Um­fang auf den Bau­sek­tor.
       
Wachs­tums­märk­te
Groß­bri­tan­ni­en +2,9 % 
  • An­hal­ten­der Op­ti­mis­mus hin­sicht­lich des Wachs­tums in­ner­halb der bri­ti­schen Bau­in­dus­trie und er­war­te­ter An­stieg der Ar­beits­aus­las­tung.
  • So­wohl der pri­va­te Woh­nungs­bau als auch der pri­va­te Nicht­woh­nungs­bau wer­den in 2025 vor­aus­sicht­lich wach­sen.
  • Für den Woh­nungs­neu­bau er­war­tet EU­RO­CONSTRUCT einen An­stieg von 6,0 %.
  • Die Ge­samt­leis­tung im Nicht­woh­nungs­bau steigt für den Pro­gno­se­ho­ri­zont 2025-27 vor­aus­sicht­lich auf durch­schnitt­lich 3,0 % pro Jahr (EU­RO­CONSTRUCT). So­wohl für Neu­bau­ten als auch Re­no­vie­run­gen wird im Sek­tor der Nicht­wohn­ge­bäu­de ein Wachs­tum pro­gnos­ti­ziert.
  • Die Re­no­vie­rungs­leis­tung für Nicht­wohn­ge­bäu­de dürf­te im Zeit­raum 2025-27 durch­schnitt­lich um 2,4 % laut EU­RO­CONSTRUCT wach­sen, wobei so­wohl der öf­fent­li­che als auch pri­va­te Sek­tor zu einem neuen Höchst­stand bei­tra­gen wer­den.
  • Ver­bes­ser­te Kre­dit­be­din­gun­gen durch die er­war­te­ten Leit­zins­sen­kun­gen in 2025 soll­ten der Bau­bran­che einen Schub ver­lei­hen.
  • Her­aus­for­de­run­gen wie die engen Ge­winn­mar­gen in der ge­sam­ten Bran­che und der an­hal­ten­de Fach­kräf­te­man­gel blei­ben be­stehen.
       
USA +2,0 % 
  • FMI Corp er­war­tet ein Wachs­tum von 2,0 % bei Wohn­ge­bäu­den. Wäh­rend sich Ein­fa­mi­li­en­häu­ser (+4,0 %) sowie In­stand­hal­tung und Mo­der­ni­sie­rung (+5,0 %) po­si­tiv ent­wi­ckeln, wird für Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser ein Rück­gang von 13,0 % er­war­tet.
  • Der Ein­fa­mi­li­en­haus­bau, als größ­tes Bran­chen­seg­ment, wird vor­aus­sicht­lich von der jüngs­ten Zins­sen­kung sowie der po­li­ti­schen Un­ter­stüt­zung bei der Fi­nan­zie­rung pro­fi­tie­ren.
  • Er­heb­li­che Wachs­tums­aus­sich­ten be­stehen für den Markt ver­mie­te­ter Ein­fa­mi­li­en­häu­ser.
  • In­ves­ti­tio­nen im Re­no­vie­rungs­sek­tor wer­den durch nied­ri­ge­re Kre­dit­kos­ten, die die Re­fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten der Haus­be­sit­zer ver­bes­sern, zu­neh­men.
  • Der Mehr­fa­mi­li­en­haus­bau wird in den nächs­ten Jah­ren auf­grund des Ab­schlus­ses eines gro­ßen und schnel­len Bau­zy­klus vor­aus­sicht­lich schrump­fen.
  • Die an­de­ren Bau­sek­to­ren wer­den sich 2025 vor­aus­sicht­lich po­si­tiv ent­wi­ckeln, da sie durch dau­er­haf­te Ge­set­ze wie den In­fra­struc­tu­re In­vest­ment and Jobs Act (IIJA), den In­fla­ti­on Re­duc­tion Act (IRA) und den CHIPS and Sci­ence Act un­ter­stützt wer­den (2,0 % Wachs­tum bei Nicht­wohn­ge­bäu­den gemäß FMI Corp).
  • Es wird ein Wachs­tum von 5,0 % im Tief­bau Sek­tor er­war­tet (FMI Corp).
  • Die Un­ter­neh­men im Bau­ge­wer­be pla­nen laut RICS die Zahl der Be­schäf­tig­ten im Jahr 2025 zu er­hö­hen.
        
Frank­reich -0,7 % 
  • Der Rück­gang in der Bau­bran­che setzt sich fort.
  • Für den Zeit­raum 2025-27 wird ein Kre­dit­zins­ni­veau auf wei­ter­hin hohem Ni­veau von etwa 3,0 % er­war­tet (EU­RO­CONSTRUCT). Dies dürf­te sich ne­ga­tiv auf den Zu­gang zu Kre­di­ten, ins­be­son­de­re für Haus­hal­te mit ge­rin­gem Ein­kom­men und Erst­käu­fer, aus­wir­ken.
  • Die Im­mo­bi­li­en­prei­se stei­gen ste­tig an und die Qua­li­tät des An­ge­bots ent­spricht nicht der Nach­fra­ge, was die Wohn­kauf­kraft der Haus­hal­te zu­sätz­lich be­droht.
  • Die Woh­nungs­neu­bau­tä­tig­keit geht trotz eines wie­der güns­ti­ge­ren ma­kro­fi­nan­zi­el­len Um­felds vor­aus­sicht­lich um 14,2 % gemäß der Fédération Française du Bâtiment zu­rück, nach­dem die Zahl der Bau­be­gin­ne einen neuen Tief­stand er­reicht.
  • Bei dem Neu­bau von Nicht­wohn­ge­bäu­den wird mit einem Rück­gang von 15,0 % ge­rech­net (Fédération Française du Bâtiment), da die all­ge­mei­ne Un­si­cher­heit und die ak­tu­el­len Kre­dit­be­din­gun­gen keine aus­rei­chen­den In­ves­ti­ti­ons­an­rei­ze bie­ten.
  • Auf­grund einer all­ge­mein ab­war­ten­den Hal­tung wird er­war­tet, dass sich der Zu­wachs bei den In­stand­hal­tun­gen und Mo­der­ni­sie­run­gen im Ver­gleich zu 2024 laut der Fédération Française du Bâtiment auf 0,9 % ver­lang­sa­men wird.
  • Ein mas­si­ver Rück­gang der Be­schäf­ti­gung um fast 7,5 % wird pro­gnos­ti­ziert. Bis 2025 wären rund 100.000 Voll­zeit­stel­len in der Bau­bran­che be­droht (Fédération Française du Bâtiment).
       
* Ent­wick­lung der Bau­bran­che gemäß 98th EU­RO­CONSTRUCT Sum­ma­ry Re­port, Win­ter 2024, S. 42 und 2025 North Ame­ri­can En­gi­nee­ring and Construc­tion In­dus­try Over­view, First Quar­ter Edi­ti­on, S. 38