Geschäftsverlauf
Absatz
Im Berichtsjahr konnten im Konzern keine Absatzmengenerhöhungen erzielt werden, Preiserhöhungen wurden jedoch umgesetzt. Detaillierte Informationen zu diesen Angaben sind im Abschnitt Ertragslage dargestellt.
Im Bereich der Ausgangslogistik konnte bis zum Sommer 2023 auf allen belieferten Routen eine Verbesserung hinsichtlich der Containerverfügbarkeit beobachtet werden. Diese trug dazu bei, dass unsere Kunden schneller und zuverlässiger beliefert werden konnten. Zusätzlich wirkte sich die bessere Verfügbarkeit nach mehreren Jahren der Anspannung positiv auf die Frachtpreise aus. Zum Ende des Jahres wurde der Containermarkt erneut durch Unsicherheiten belastet, die sich durch die weitere Verschärfung der geopolitischen Lage ergaben. Aufgrund dieser Unsicherheiten ist die Anpassung der Containerrouten je nach Situation notwendig, wie beispielsweise in Folge der verstärkten Piraterie im Roten Meer. Hinsichtlich des im Vorjahr in Europa herrschenden Fahrermangels ergab sich im Jahr 2023 aufgrund der schwächelnden Europäischen Wirtschaft Entspannung. Durch eine Ausschreibung der nationalen Verkehre ab Ulm konnten wir uns zukünftig stabile Preise sichern sowie die Digitalisierung und Nachhaltigkeit unserer Transporte vorantreiben. Die Ausschreibung und der damit verbundene Dienstleisterwechsel werden zusätzlich die für alle Transporte in Deutschland relevante Mauterhöhung kompensieren. In der Ausgangslogistik der französischen Produktionsgesellschaft konnte aufgrund der guten Marktsituation die Lieferperformance nach Südfrankreich verbessert werden. Die Inbetriebnahme des Werkes in Waco hatte zur Folge, dass die durchschnittliche Entfernung zum Kunden erheblich gesenkt und damit Kosten und CO₂ eingespart werden konnten.
Beschaffung und Produktion
Um den stetig steigenden Anforderungen hinsichtlich Produkt- und Verpackungsvielfalt gerecht zu werden, wurden im Berichtsjahr am Standort Ulm drei neue Abfüllanlagen für Klebstoffe in Betrieb genommen. Des Weiteren wurde im Logistikzentrum ein Rollpalettenstapler erneuert, um weiterhin die erforderliche technische Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit sicherzustellen. Zusätzlich zu den Investitionen in der Produktion wurden mehrere Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 194 kWp installiert. Der Ausbau der E-Mobilität wurde durch die Einrichtung weiterer Ladestationen gefördert.
Im April 2023 konnte nach einer intensiven Planungs-, Bau- und Installationsphase das zweite Trockenmörtelwerk in den USA in Betrieb genommen werden. Es befindet sich in Waco, Texas und verfügt über zwei Produktionslinien, die sich hauptsächlich im Bereich der Abfüllung unterscheiden. In der polnischen Produktionsgesellschaft Uzin Polska Produkty Budowlane Sp.zo.o. wurde 2023 die Abfülllinie modernisiert. Die Abfülllinie, die nach der Modernisierung einen 8-Stutzen Roto-Packer, einen Palettierer und eine Haubenstrechanlage umfasst, konnte im Juli in Betrieb genommen werden. Anfang August 2023 führte starker Regen in Slowenien zu Überschwemmungen, von denen die slowenische Produktionsgesellschaft Uzin Utz Slovenija d.o.o. ebenfalls betroffen war. Neben dem Lager und Teilen der Verwaltung wurde auch die Produktion überschwemmt. Bis Ende August konnte die Produktionstätigkeit wieder aufgenommen werden. Die Uzin Utz Nederland B.V. investierte in eine zusätzliche 1K-Produktionsanlage, deren Inbetriebnahme im vierten Quartal 2023 erfolgte. Am Standort der Uzin Utz Tools GmbH & Co. KG in Mettmann wurden im letzten Quartal 2023 die Renovierungsarbeiten für Räumlichkeiten gestartet, die zukünftig als Handwerker-Schulungsakademie für den nachhaltigen Einsatz von Produkten genutzt werden. Der Theorieraum konnte 2023 fertiggestellt werden, die Fertigstellung der Praxisräumlichkeiten ist für das 1. Quartal 2024 geplant.
Der in den Vorjahren eingesetzte Corona-Notfallstab wurde 2023 als Konsequenz des Übergangs von der Pandemie zur Endemie aufgelöst. In diesem Zusammenhang wurden auch alle zuvor bestehenden betrieblichen Maßnahmen aufgehoben. Tests wurden den Mitarbeitern dennoch weiterhin zur Verfügung gestellt und die Erfahrungen aus der Pandemie werden den Arbeitsalltag auch zukünftig prägen.
Das Geschäftsjahr 2023 zeichnete sich durch eine deutlich verbesserte Verfügbarkeit auf den Märkten aus. Diese führte in der Industrie zu einem Lagerbestandsabbau, durch den sich die Lieferzeiten unserer Lieferanten erheblich verkürzten. Die Zulieferindustrie reagierte auf die geringere Nachfrage mit einer ungewohnt schnellen Anpassung der Produktionskapazitäten. Die Ausbringungsmenge der Anlagen wurde deutlich heruntergefahren, teilweise wurden Anlagen komplett abgestellt. Dies hatte zur Folge, dass die Preise nur sehr langsam nach unten angepasst wurden. Innerhalb der Rohstoffsegmente gab es deutliche Unterschiede hinsichtlich der rückläufigen Preisgestaltung. Die Entwicklung leicht rückläufiger Preise kam im vierten Quartal mehr und mehr zum Stillstand. Diese Entwicklung ist u. a. auch den deutlich gestiegenen Kosten im Bereich der Eingangslogistik geschuldet, die sich beispielsweise durch die Erhöhung der Mautkosten ergab.
Im Jahr 2023 wurde die Uzin Utz SE in einem Überwachungsaudit in Bezug auf die Zertifizierung nach DIN ISO 9001 sowie DIN ISO 14001 zertifiziert. Die Uzin Utz Tools GmbH & Co KG wurde 2023 ebenfalls in einem Überwachungsaudit für DIN ISO 9001:2015 zertifiziert. Zweck dieses systematischen Qualitätsmanagements ist die stetige Verbesserung der Unternehmensleistung, welche den auditierten Gesellschaften wiederum vollumfänglich attestiert wurde.
Für uns spielt Nachhaltigkeit auch beim Thema Entsorgung weiterhin eine entscheidende Rolle. Durch eine eigene Entsorgungsabteilung bei der Uzin Utz SE wird der Anspruch nach ökonomischer Effizienz, verbunden mit ökologischer und sozialer Verantwortung, gewährleistet. In digitalen Schulungen werden unsere Mitarbeiter am Standort Ulm für den fachgerechten und nachhaltigen Umgang im Bereich Entsorgung geschult. Diese Standards werden an verbundene Konzernunternehmen weitergegeben.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde im Konzern an den Produktionsstandorten in Ulm, Würzburg, Ilsfeld, Mettmann, Buochs (Schweiz), Sursee (Schweiz), Haaksbergen (Niederlande), Dover (USA), Waco (USA), Legnica (Polen), Soissons (Frankreich), Shanghai (China), Ljubljana (Slowenien) und Jakarta (Indonesien) produziert. Die Gesamtauslastung aller Uzin Utz Werke lag bei rund 78,7 % und sank somit um rund 4,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (83,4). Die Auslastung ist somit, wie im Geschäftsbericht 2022 prognostiziert, im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Gründe hierfür waren die aufgrund der geringeren Nachfrage gesunkenen Produktionsmengen sowie die Steigerung der Kapazitäten in Folge von Investitionen.
Personal
Die Anzahl der Mitarbeiter im gesamten Konzern ohne Auszubildende stieg im Jahresdurchschnitt auf 1.480 (1.466). Davon arbeiteten 781 (776) im Inland und 699 (690) im Ausland. Zusätzlich wurde 44 (47) jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht. Damit konnte unser Ausbildungsangebot erneut auf einem hohen Niveau gehalten und jungen Menschen eine Zukunftsperspektive geboten werden. Zugleich bietet die unternehmensinterne Ausbildung die Chance, Fachpersonal selbst zu entwickeln und somit dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können.
Für den Frauenanteil in den ersten beiden Führungsebenen hat der Vorstand am Standort Ulm Zielgrößen bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. In der ersten Führungsebene (Bereichsleiter) wurde ein Anteil von 10,0 % (Zielquote: 15,0 %), in der zweiten Ebene (Abteilungsleiter) ein Anteil von 23,3 % (Zielquote: 25,0 %) erreicht. Die Zielquote für die erste und zweite Führungsebene wurde folglich nicht erreicht.
Die Zielquote für den Vorstand wurde auf 0 % bis zum 30. Juni 2027 festgesetzt.
Für den Aufsichtsrat wurde vom Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Frauenanteil von 16,67 % bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. Diese wird durch die Bestellung von Amelie Klußmann und Michaela Aurenz Maldonado als Mitglieder des Aufsichtsrats erreicht (33,3 %).