Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gemäß dem World Economic Outlook Update des International Monetary Fund (IMF) vom Januar 2024 wurde im Jahr 2023 ein weltweites Wirtschaftswachstum in Höhe von 3,1 % erzielt. Der historische Durchschnitt der Jahre 2000 – 2019 in Höhe von 3,8 % konnte somit erneut nicht erreicht werden. Dennoch fiel das Wachstum etwas höher aus, als gegen Beginn des Jahres 2023 erwartet. Beeinflusst wurde die unterjährige Entwicklung vor allem durch die schneller als erwartet abnehmende Inflation, die aufgrund der hohen Zinsen gedämpfte Nachfrage und die fiskalpolitische Unterstützung, in der sich starke Unterschiede zwischen den Ländern zeigten.
Die Faktoren, die bereits im Jahr 2022 die Entwicklung der globalen Wirtschaft beeinflussten, wirken sich auch zu Beginn des Jahres 2023 aus. Viele Staaten verfügten aufgrund der gestiegenen Staatsverschuldung nur über einen geringen Spielraum zur Umsetzung fiskalpolitischer Maßnahmen. Preise, die sich 2022 in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erhöhten, reduzierten sich. Der anhaltende Krieg und weitere geopolitische Spannungen dämpften dennoch das Wirtschaftswachstum. Zusätzlich zeigten die im Rahmen der Inflationsbekämpfung angehobenen Zinsen Schwachstellen im Bankensektor auf. Diese Faktoren führen dazu, dass der IMF seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im April 2023 auf 2,8 % senkte. Im zweiten Quartal wurde die Schätzung wieder auf 3,0 % angehoben. Hierzu trug maßgeblich die Reduzierung der drohenden Risiken aus den Bankensektoren der USA und der Schweiz bei, die durch das bestimmte Handeln der zuständigen Behörden erzielt wurde. Im dritten Quartal konnte die Prognose des zweiten Quartals bestätigt werden. Das Wirtschaftswachstum in den USA und einigen anderen großen Entwicklungs- und Schwellenländern fiel in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des stabilen staatlichen und privaten Konsums stärker aus als erwartet. Im Euroraum konnte hingegen eine schwache Verbraucherstimmung beobachtet werden, die in Kombination mit den anhaltend hohen Energiepreisen und zinssensiblen gewerblichen Investitionen das Wachstum dämpfte.
Da Europa für Uzin Utz einen relevanten Markt darstellt, ist die Entwicklung der Europäischen Wirtschaft von Bedeutung. Bereits gegen Ende des Jahres 2022 kündigte sich ein abruptes Ende der wirtschaftlichen Expansion in Europa an, die für das komplette Jahr 2023 anhielt. Somit konnte in Europa lediglich ein Wachstum in Höhe von 0,5 % erzielt werden.
Im Gegensatz zur Europäischen Wirtschaft konnte in Deutschland, das zu unseren Kernmärkten zählt, im Jahr 2023 kein Wachstum erzielt werden. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal noch 0,1 % zunahm und im zweiten und dritten Quartal stagnierte, kam es im vierten Quartal zum Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,3 %. Insgesamt nahm die Wirtschaftsleistung ebenfalls um 0,3 % ab. Hierfür waren vor allem das geringe Wachstum der Weltwirtschaft, die Konsumzurückhaltung der Verbraucher aufgrund der hohen Inflation und die schlechte Entwicklung der Industrie, die zum Großteil zur Wirtschaftsleistung beiträgt, verantwortlich. Die Wirtschaft in den Niederlanden entwickelte sich deutlich schlechter, als zu Beginn des Jahres erwartet. Während die Frühjahrsprognose der EU-Kommission für das reale BIP-Wachstum noch bei 1,8 % lag, fiel die tatsächlich Wirtschaftsleistung laut IMF mit einem Anstieg von 0,2 % deutlich geringer aus. Während des Jahres herrschte durch ein rückläufiges BIP in zwei aufeinander folgenden Quartalen eine technische Rezession, die aber durch ein Wachstum im vierten Quartal überwunden wurde. Ausgelöst wurde die Konjunkturabkühlung vor allem durch den schwachen Konsum, der sich als Reaktion der Haushalte auf das wachsende Preisniveau ergab. Das Exportgeschäft entwickelte sich aufgrund der schleppenden Entwicklung der Wirtschaft bei den wichtigsten Handelspartnern ebenfalls negativ. In der Schweiz konnte für das Jahr 2023 gemäß der Mitte Dezember abgegebenen Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % erwartet werden. Nach einem guten Jahresstart verlangsamte sich der konjunkturelle Aufschwung ab dem zweiten Quartal, da die ausländische Nachfrage und der Konsum der Haushalte zurückgingen. Im Gegensatz zur niederländischen Wirtschaft beeinflusste der private Konsum das BIP dennoch positiv. Die Inflationsrate lag bei 2,1 %, die Arbeitslosenquote fiel mit 2,0 % ungefähr gleich hoch aus. Die Arbeitslosigkeit erreichte im Jahr 2023 den niedrigsten Stand seit 20 Jahren und konnte in allen Regionen, Altersklassen und über die Geschlechter hinweg gesenkt werden, der Anteil der Langzeitarbeitslosen sank ebenfalls stark.
Im als Wachstumsmarkt definierten Großbritannien stagnierte die Wirtschaft im Jahr 2023 mit einem Wachstum von 0,1 %. Da zu Beginn des Jahres noch erwartet wurde, dass ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 % eintritt, fiel die Entwicklung dennoch deutlich positiver aus, als prognostiziert. Die Arbeitslosigkeit hielt sich trotz der Stagnation auf einem niedrigen Niveau und die Reallöhne stiegen über einen längeren Zeitraum an. Dies konnte dennoch nicht verhindern, dass es zum Ende des Jahres zu einer technischen Rezession kam. Unter allen unseren Wachstumsmärkten zeigte sich in den USA mit 2,8 % das stärkste Wirtschaftswachstum. Ausschlaggebend hierfür waren der Konsum der Haushalte und die staatlichen Ausgaben. In Folge der fiskalpolitischen Maßnahmen verzeichnete das Staatsdefizit einen deutlichen Zuwachs und betrug zum Ende des Jahres 2023 1,84 Billionen USD. Der Aufschwung machte sich auch in den Beschäftigungszahlen bemerkbar, die Arbeitslosenquote blieb auf einem historisch niedrigen Stand. Die Inflation konnte ebenfalls reduziert werden, wozu vor allem Rückgänge bei den Nahrungsmittel-, Energie und Güterpreisen beitrugen. Während die Wirtschaft im Wachstumsmarkt Frankreich im ersten Halbjahr noch ein Wachstum verzeichnen konnte, das vor allem im zweiten Quartal stark ausfiel, stagnierte sie im zweiten Halbjahr. Aufgrund des stabilen ersten Halbjahres stieg das BIP insgesamt um 0,9 %. Dies war vor allem auf die durch staatliche Unterstützung gestärkte Inlandsnachfrage und den Außenhandel zurückzuführen. Auch in Frankreich wurde der konjunkturelle Aufschwung von der hohen Inflation und den erschwerten Finanzierungsbedingungen gebremst. Der Höchststand der Inflation wurde mit 7,0 % im ersten Quartal 2023 erreicht, bis zum vierten Quartal reduzierte sich die Inflation auf 4,2 %, hauptsächlich durch rückläufige Energie- und Rohstoffpreise.