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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das weltweite Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 betrug gemäß dem im Januar 2025 veröffentlichten World Economic Outlook Update des International Monetary Funds (IMF) und der OECD 3,2 %. Die in 2023 verzeichnete Konjunkturdynamik in der Weltwirtschaft setzte sich im ersten Quartal 2024 fort. Während der IMF im Januar 2024 noch ein Wachstum von 3,1 % erwartete, wurde die Prognose im April auf 3,2 % leicht angehoben und blieb in den im Sommer und Herbst abgegebenen Vorhersagen für das globale Wirtschaftswachstum in 2024 unverändert. Demgegenüber nahm der IMF unterjährig Anhebungen der Prognose für die Vereinigten Staaten und Herabstufungen für andere fortgeschrittene Volkswirtschaften, insbesondere die großen europäischen Länder, darunter auch Deutschland, vor. In den Schwellen- und Entwicklungsländern führten Produktionsunterbrechungen und stockender Transport von Rohstoffen (insbesondere von Öl), Konflikte, zivile Unruhen und Extremwetterereignisse zu negativeren Einschätzungen. Die gestiegene Nachfrage nach Halbleitern und Elektronik, die durch erhebliche Investitionen der asiatischen Schwellenländer in Künstliche Intelligenz angetrieben wurden, stärkten das Wachstum und glichen entsprechende Abwärtskorrekturen aus. Trotz der unterschiedlichen Konjunktur- und Einkommensentwicklungen in den einzelnen Ländern und Sektoren bleibt die Weltwirtschaft robust. Die rückläufige Inflation wirkt sich positiv auf die Realeinkommen aus. Allerdings ist das Konsumklima in vielen Ländern nach wie vor schwächer als vor der Pandemie.

Europa ist mit einem Umsatzanteil von 82,0 % in 2024 nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt von Uzin Utz. Laut Europäischer Kommission erzielte die Europäische Union in 2024 ein BIP-Wachstum von 0,9 %. Das Euro-Währungsgebiet verzeichnet ein Wachstum von 0,8 %. Damit kehrt die EU-Wirtschaft nach einer längeren Phase der Stagnation zu einem leichten Wachstum zurück.

Markt Wirtschaftswachstum in 2024 Schlüsselfaktoren
 
Kernmärkte
Deutschland -0,2 % 
  • Trotz steigender Reallöhne hielt die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in 2024 an.
  • Die Sparquote der Bundesbürger ist gestiegen. Sie lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1 % und nahm damit sowohl im historischen als auch internationalen Vergleich (z.B. USA: 4,7 % in 2023) einen sehr hohen Wert an (Statistisches Bundesamt).
  • Die Bauinvestitionen (-3,5 %) und Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge gingen gemäß Statistischem Bundesamt weiter zurück (-5,5 %).
  • Der Außenhandel entwickelte sich schleppend. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken um 0,8 % (Statistisches Bundesamt).
  • Die inländischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich kontinuierlich verschlechtert (z.B. hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, viel Bürokratie & Regulierungen, höhere Unternehmensbesteuerung im internationalen Vergleich, Alterung der Gesellschaft/fehlende qualifizierte Fachkräfte, schleppender Digitalisierungsfortschritt und unsichere wirtschaftliche Aussichten).
  • Ein neuer Beschäftigungshöchststand (+0,2 % laut Statistischem Bundesamt) wurde erreicht, wobei die Dynamik am Jahresende zum Erliegen kam.
  • Politische Instabilität durch das Zerbrechen der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP (Ampel-Koalition) am 6. November 2024.
      
Niederlande 0,9 % 
  • Die niederländische Konjunktur kühlte sich ab.
  • Die Inflation geht langsam zurück, bleibt jedoch mit 3,2 % gemäß Europäischer Kommission und OECD im Jahr 2024 auf hohem Niveau.
  • Laut EUROCONSTRUCT stiegen die Lohnkosten um 6,4 %.
  • Nach einem Rückgang im ersten Halbjahr verzeichnete der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte eine Steigerung, die auf ein starkes Reallohnwachstum zurückzuführen ist.
  • Die Arbeitslosenquote entwickelte sich mit 3,7 % gemäß OECD stabil. Es gibt mehr offene Stellen als Arbeitslose.
  • Aufgrund verbesserter Finanzierungsbedingungen und zunehmender öffentlicher Investitionen wurde ein Investitionswachstum verzeichnet.
  • Der Regulierungsdruck ist gestiegen.
Schweiz 0,9 % 
  • Der Inflationsdruck sinkt weiterhin deutlich. Dies führt zur Aufwertung des Schweizer Frankens.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte die Geldpolitik und senkte den Leitzins zum vierten Mal in 2024, auf 0,5 % im Dezember (SNB).
  • Die Auftragslage ist schwach und industrielle Produktionskapazitäten sind unterausgelastet.
  • Das Wachstum wird durch die Investitionsschwäche gehemmt, während die Pharmaindustrie für Impulse sorgt.
  • Die Exportindustrie leidet unter mangelnder ausländischer Nachfrage, der starke Schweizer Franken bremst die Exportwirtschaft.
  • Sowohl der private Konsum als auch die öffentlichen Konsumausgaben stützen die wirtschaftliche Entwicklung.
  • Der Arbeitsmarkt entwickelte sich solide. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 beträgt gemäß Staatssekretariat für Wirtschaft SECO 2,4 %.
  • Die Reallöhne steigen nach zwei Jahren des Rückgangs.
Wachstumsmärkte
Großbritannien 0,9 % 
  • Gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) sank die Gesamtinflationsrate mit 1,7 % im September 2024, getrieben durch niedrigere Benzinpreise sowie Flugtarife, auf den niedrigsten Stand seit April 2021 gemäß EUROCONSTRUCT.
  • Erstmals seit 2020 senkte die Bank of England die Leitzinsen im August und November 2024 um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 % zum Jahresende (CEIC Data).
  • Die Senkung des Leitzinses wurde durch die nachlassende Inflation im Dienstleistungssektor und den Rückgang des weltweiten Ölpreises beeinflusst.
  • Die Arbeitslosenquote bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau, nahm jedoch zum Ende des Jahres 2024 zu und stieg laut OECD auf 4,2 % in 2024.
  • Der Lohnanstieg verlangsamt sich, wobei der inländische Preisdruck durch Lohnerhöhungen bestehen bleibt.
  • Fachkräftemangel besteht nach wie vor bei bestimmten Berufsgruppen wie Ingenieuren und Finanzfachleuten.
USA 2,8 % 
  • Der private Konsum wächst weiterhin solide (+ 2,7 % in 2024 gemäß OECD), unter anderem durch reale Lohnzuwächse.
  • Die Investitionen sind in einigen Sektoren stark gewachsen, unterstützt durch die in den letzten Jahren erlassenen neuen industriepolitischen Maßnahmen.
  • Auch dank des Rückgangs der Energiepreise, entspannt sich die Inflation spürbar.
  • Die Kombination aus fallender Inflation bei gleichzeitig starkem Wachstum ist unter anderem auf einen Anstieg der Einwanderung und eine Steigerung der Arbeitsproduktivität zurückzuführen.
  • Der Leitzins wurde erstmalig seit vier Jahren durch die US-Notenbank Federal Reserve im September 2024 gesenkt, um 0,5 Prozentpunkte (LBBW).
  • Die zweite und dritte Leitzinssenkung folgte im November und Dezember um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 %, als weitere Reaktion auf die abnehmende Inflation (LBBW).
  • Die US-Wirtschaft ist nahe an der Vollbeschäftigung, die niedrige Arbeitslosenquote gemäß OECD beträgt 4,0 %.
  • Das große Leistungsbilanzdefizit angesichts eines starken Dollars spiegelt teilweise die starke Inlandsnachfrage wider.
Frankreich 1,1 % 
  • Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt schleppend, insbesondere aufgrund des erheblichen Investitionsrückgangs.
  • Der Zinsanstieg der vergangenen Jahre beeinflusst vor allem die Investitionen der Unternehmen negativ (-0,6 % in 2024 laut EUROCONSTRUCT).
  • Der insgesamt schwache private Konsum in 2024 (+0,8 % gemäß OECD) profitierte im dritten Quartal vorübergehend von einem Anstieg aufgrund der Olympischen Spiele.
  • Die Auslandsnachfrage ist das zweite Jahr in Folge der wichtigste Treiber für das BIP, auch anhaltende öffentliche Ausgaben stützen das Wachstum.
  • Der Regierungschef Barnier wurde am 04. Dezember, nach drei Monaten Amtszeit, durch ein Misstrauensvotum in der französischen Nationalversammlung gestürzt. Die politische Instabilität lähmt Europa und dessen zweitgrößte Volkswirtschaft.
  • Die Arbeitslosenquote stieg von 7,3 % in 2023 auf 7,4 % (OECD) und bewegte sich auf gleichbleibend hohem Niveau.
* Wirtschaftswachstum gemäß IMF, World Economic Outlook Update, January 2025 und Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Konjunkturprognosen, 17.12.2024