Markt | | Wirtschaftswachstum in 2024 | | Schlüsselfaktoren |
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Kernmärkte |
Deutschland | | -0,2 % | | - Trotz steigender Reallöhne hielt die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in 2024 an.
- Die Sparquote der Bundesbürger ist gestiegen. Sie lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1 % und nahm damit sowohl im historischen als auch internationalen Vergleich (z.B. USA: 4,7 % in 2023) einen sehr hohen Wert an (Statistisches Bundesamt).
- Die Bauinvestitionen (-3,5 %) und Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge gingen gemäß Statistischem Bundesamt weiter zurück (-5,5 %).
- Der Außenhandel entwickelte sich schleppend. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken um 0,8 % (Statistisches Bundesamt).
- Die inländischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich kontinuierlich verschlechtert (z.B. hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, viel Bürokratie & Regulierungen, höhere Unternehmensbesteuerung im internationalen Vergleich, Alterung der Gesellschaft/fehlende qualifizierte Fachkräfte, schleppender Digitalisierungsfortschritt und unsichere wirtschaftliche Aussichten).
- Ein neuer Beschäftigungshöchststand (+0,2 % laut Statistischem Bundesamt) wurde erreicht, wobei die Dynamik am Jahresende zum Erliegen kam.
- Politische Instabilität durch das Zerbrechen der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP (Ampel-Koalition) am 6. November 2024.
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Niederlande | | 0,9 % | | - Die niederländische Konjunktur kühlte sich ab.
- Die Inflation geht langsam zurück, bleibt jedoch mit 3,2 % gemäß Europäischer Kommission und OECD im Jahr 2024 auf hohem Niveau.
- Laut EUROCONSTRUCT stiegen die Lohnkosten um 6,4 %.
- Nach einem Rückgang im ersten Halbjahr verzeichnete der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte eine Steigerung, die auf ein starkes Reallohnwachstum zurückzuführen ist.
- Die Arbeitslosenquote entwickelte sich mit 3,7 % gemäß OECD stabil. Es gibt mehr offene Stellen als Arbeitslose.
- Aufgrund verbesserter Finanzierungsbedingungen und zunehmender öffentlicher Investitionen wurde ein Investitionswachstum verzeichnet.
- Der Regulierungsdruck ist gestiegen.
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Schweiz | | 0,9 % | | - Der Inflationsdruck sinkt weiterhin deutlich. Dies führt zur Aufwertung des Schweizer Frankens.
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte die Geldpolitik und senkte den Leitzins zum vierten Mal in 2024, auf 0,5 % im Dezember (SNB).
- Die Auftragslage ist schwach und industrielle Produktionskapazitäten sind unterausgelastet.
- Das Wachstum wird durch die Investitionsschwäche gehemmt, während die Pharmaindustrie für Impulse sorgt.
- Die Exportindustrie leidet unter mangelnder ausländischer Nachfrage, der starke Schweizer Franken bremst die Exportwirtschaft.
- Sowohl der private Konsum als auch die öffentlichen Konsumausgaben stützen die wirtschaftliche Entwicklung.
- Der Arbeitsmarkt entwickelte sich solide. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 beträgt gemäß Staatssekretariat für Wirtschaft SECO 2,4 %.
- Die Reallöhne steigen nach zwei Jahren des Rückgangs.
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Wachstumsmärkte |
Großbritannien | | 0,9 % | | - Gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) sank die Gesamtinflationsrate mit 1,7 % im September 2024, getrieben durch niedrigere Benzinpreise sowie Flugtarife, auf den niedrigsten Stand seit April 2021 gemäß EUROCONSTRUCT.
- Erstmals seit 2020 senkte die Bank of England die Leitzinsen im August und November 2024 um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 % zum Jahresende (CEIC Data).
- Die Senkung des Leitzinses wurde durch die nachlassende Inflation im Dienstleistungssektor und den Rückgang des weltweiten Ölpreises beeinflusst.
- Die Arbeitslosenquote bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau, nahm jedoch zum Ende des Jahres 2024 zu und stieg laut OECD auf 4,2 % in 2024.
- Der Lohnanstieg verlangsamt sich, wobei der inländische Preisdruck durch Lohnerhöhungen bestehen bleibt.
- Fachkräftemangel besteht nach wie vor bei bestimmten Berufsgruppen wie Ingenieuren und Finanzfachleuten.
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USA | | 2,8 % | | - Der private Konsum wächst weiterhin solide (+ 2,7 % in 2024 gemäß OECD), unter anderem durch reale Lohnzuwächse.
- Die Investitionen sind in einigen Sektoren stark gewachsen, unterstützt durch die in den letzten Jahren erlassenen neuen industriepolitischen Maßnahmen.
- Auch dank des Rückgangs der Energiepreise, entspannt sich die Inflation spürbar.
- Die Kombination aus fallender Inflation bei gleichzeitig starkem Wachstum ist unter anderem auf einen Anstieg der Einwanderung und eine Steigerung der Arbeitsproduktivität zurückzuführen.
- Der Leitzins wurde erstmalig seit vier Jahren durch die US-Notenbank Federal Reserve im September 2024 gesenkt, um 0,5 Prozentpunkte (LBBW).
- Die zweite und dritte Leitzinssenkung folgte im November und Dezember um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 %, als weitere Reaktion auf die abnehmende Inflation (LBBW).
- Die US-Wirtschaft ist nahe an der Vollbeschäftigung, die niedrige Arbeitslosenquote gemäß OECD beträgt 4,0 %.
- Das große Leistungsbilanzdefizit angesichts eines starken Dollars spiegelt teilweise die starke Inlandsnachfrage wider.
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Frankreich | | 1,1 % | | - Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt schleppend, insbesondere aufgrund des erheblichen Investitionsrückgangs.
- Der Zinsanstieg der vergangenen Jahre beeinflusst vor allem die Investitionen der Unternehmen negativ (-0,6 % in 2024 laut EUROCONSTRUCT).
- Der insgesamt schwache private Konsum in 2024 (+0,8 % gemäß OECD) profitierte im dritten Quartal vorübergehend von einem Anstieg aufgrund der Olympischen Spiele.
- Die Auslandsnachfrage ist das zweite Jahr in Folge der wichtigste Treiber für das BIP, auch anhaltende öffentliche Ausgaben stützen das Wachstum.
- Der Regierungschef Barnier wurde am 04. Dezember, nach drei Monaten Amtszeit, durch ein Misstrauensvotum in der französischen Nationalversammlung gestürzt. Die politische Instabilität lähmt Europa und dessen zweitgrößte Volkswirtschaft.
- Die Arbeitslosenquote stieg von 7,3 % in 2023 auf 7,4 % (OECD) und bewegte sich auf gleichbleibend hohem Niveau.
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